Der Deutsche Lottoverband gratuliert zu 60 Jahren Lotto „6aus49“

Hamburg, den 18.09.2015 – Am 9. Oktober 1955, einem Sonntag, fand in Hamburg die erste öffentliche Ziehung der Lottozahlen „6aus49“ statt. Ein Waisenmädchen zog die 6 Richtigen: 13, 41, 3, 23, 12 und 16. Bei der sechsten Ziehung, am 13. November 1955, werden dann erstmals sechs Richtige getippt – und das gleich von drei Spielern. Viele Lottomillionäre folgen, durchschnittlich 110 in jedem Jahr. Lotto erobert rasch das deutsche Wirtschaftswunderland. Mit dem Siegeszug der Fernsehens entwickelt sich die Ziehung der Lottozahlen zum Straßenfeger; die Moderatorinnen werden zu Lottofeen und gehören zu den ersten deutschen Fernsehstars, Zeitungskioske werden zu Lotto-Annahmestellen und zu Sehnsuchtsorten.

Seit den 70er Jahren vermitteln auch unabhängige Lottovermittler Umsätze zum Wohl der staatlichen Landeslotteriegesellschaften und entwickeln neue, beliebte Produkte wie Lotto-Spielgemeinschaften. Als das Internet erste Verbreitung findet, sind es wiederum unabhängige Lottovermittler, die das Netz als Vertriebsweg entdecken und entwickeln. Bis zu 20 % der Lotterieumsätze wurden so von Vermittlern generiert. Zur Freude auch von Sportvereinen, Wohlfahrtsverbänden, dem Denkmalschutz, von Kulturschaffenden und vielen anderen gemeinnützigen Einrichtungen, die seit der Geburtsstunde von Lotto mit den Erlösen großzügig unterstützt werden.

 

Glückwunsch also zu einer 60-jährigen Glücksgeschichte? Leider nein, denn seit 2008 liegt das deutsche Lotto auf dem Krankenbett. Die Umsätze befinden sich auf Talfahrt, die Destinatäre sind in arger Not. Während in den europäischen Nachbarländern die Lotteriemärkte um bis zu 60 % gewachsen sind, hat das deutsche Lotto über 25 % verloren, in der Summe schon rund 20 Mrd. EUR., Förderungen für Sport, Wohlfahrt und Kultur wurden gekürzt oder ganz eingestellt. Den schlimmen Virus haben die Länder selbst gezüchtet: mit einem Glücksspielstaatsvertrag, der sich auf den Schutz der Bürgerinnen und Bürger vor der Spielsucht beruft, drohen sie ausgerechnet das harmlose Lotto zu ruinieren, während gefährliche Spielformen einen wahren Boom erleben. Jahrelang durfte nicht für Lotto geworben werden; seit 2012 nur mit strengen Vorgaben und mit überdeutlichen Warnhinweisen vor einer Suchtgefahr, die es bei Lotto nachgewiesenermaßen überhaupt nicht gibt. Zudem wurde die Fernsehziehung der Lottozahlen aus dem Programm gehoben, Lotterievermittler mussten ihre Tätigkeit stark einschränken und der Online-Vertrieb von Lotto wurde für einige Jahre sogar komplett verboten. Statt das Spiel zum harmlosen Lotto zu lenken, haben sich die Umsätze gefährlicher Geldspielautomaten vervielfacht. Kritisiert wird der missglückte Staatsvertrag bereits seit Jahren, jetzt droht sogar ein Vertragsverletzungsverfahren der EU-Kommission.

 

„Wir wünschen dem deutschen Lotto endlich eine Rückkehr zur Normalität“, so Norman Faber, Präsident des Deutschen Lottoverbandes. „Warnhinweise gehören dahin, wo Gefahr besteht, aber die Verteufelung des harmlosen Lottospiels muss endlich aufhören. Die Vermittler und die Annahmestellen haben jahrzehntelang bewiesen, dass sie als verlässliche Partner der staatlichen Veranstalter sehr viel für das Gemeinwohl erreichen können. Die Politik muss diese Kraft jetzt wieder freisetzen, indem sie den Lotteriemarkt so schnell wie möglich angemessen dereguliert und von völlig aberwitzigen Fesseln befreit. Das ist angesichts der drängenden Aufgaben, die unser Land zu bewältigen hat, heute notwendiger denn je.“

 

Pressekontakt:

Deutscher Lottoverband

Tel.: 040/89 00 39 69

info@deutscherlottoverband.de

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